Wirtschaft: Marktberichte

Zinssenkungen der Fed könnten noch dauern

Auf die Stimmung drückte, dass sich die US-Notenbank bei Zinssenkungen wohl weiter Zeit lassen dürfte. Hohe Zinsen lassen riskante Anlageformen wie Aktien generell in einem schlechteren Licht gegenüber zinstragenden Wertpapieren wie etwa Anleihen erscheinen. Derzeit seien die Auswirkungen der Handelspolitik der US-Regierung noch nicht abzuschätzen, sagte der Präsident der regionalen Notenbank von Atlanta, Raphael Bostic.

Sollten sich die laufenden Handelsverhandlungen der Trump-Administration in die Länge ziehen, "würde sich das bis weit in den Sommer hineinziehen". Bostic geht davon aus, dass die tatsächlichen Auswirkungen der US-Zollpolitik erst in einigen Monaten abzuschätzen sind. Damit könnte der US-Aktienmarkt etwas weiter hinter den europäischen Börsen zurückfallen, die sich seit Jahresbeginn deutlich besser geschlagen haben als die Wall Street.

Die nächste Phase der Outperformance der Aktienmärkte diesseits des Atlantik werde wohl durch strukturelle Veränderungen wie etwa höhere Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur angetrieben werden, erklärt Elise Badoy, Leiterin des Aktienresearch für die Region Europa, Naher Osten und Afrika bei der Bank Citigroup. Auch wenn der Verlust der Top-Bonität der USA durch die Abstufung der Ratingagentur Moody's die Börsen nicht wirklich ins Taumeln gebracht hat, bleibt zudem die Überschuldung der USA ein Thema.

20.05.2025, 18:00 Uhr

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