Missstände in westdeutschen Kinderkurheimen sind laut einer Studie der Humboldt-Universität häufig durch Unterfinanzierung bedingt gewesen. Die Pflegesätze seien gering gewesen, sagte der Historiker Alexander Nützenadel bei der Präsentation des Forschungsberichtes.
Von 1951-1990 durchliefen demnach zwischen 9,8 und 13,2 Mio. westdeutsche Kinder derartige Aufenthalte. Viele der "Verschickungskinder" seien Gewalt und Vernachlässigung ausgesetzt gewesen - begünstigt durch Personalknappheit, räumliche Isolation der Häuser und eine oft mangelhafte Aufsicht durch Behörden